Dieses Jahr ging es für den Musikverein für ein Wochenende nach Belgien. Mit vollem Gepäck, Instrumenten und dem ein oder anderen Kasten Bier trafen wir uns am Freitag in der Früh auf Agathaberg.
Nachdem das ganze Gepäck im Bus verstaut worden war, waren wir startklar und der Bus rollte vom Parkplatz. Die Organisator*innen verteilten an jedes Mitglied jeweils ein Tüte, in der ein Zeitplan für das Wochenende, verschiedene Aufgaben und Rätsel, ein Ü-Ei als Stärkung und orange, rote, grüne und blaue Mund-Nasen-Masken. Ein wichtiger Bestandteil jeder Tüte waren drei kleine Foto-Schnipsel, die am Ende ein Bild des Musikvereins bilden sollten. Dafür mussten sich jedoch erstmal vier Gruppen anhand ihrer Schnipsel zusammenfinden. Also verstreuten sich alle im Bus, um ihre Gruppenmitglieder zu suchen. In den Gruppen würden wir als Teams über das Wochenende verschiedene Aufgaben meistern. Auch ein Steckbrief mit dem Namen eines anderen MVD Mitglieds war in der Tüte zu finden. So wurden wir alle zu rasenden Reportern und fingen an, uns gegenseitig zu interviewen.
Aachen-Rundführung & Ankunft
Gegen Mittag machten wir einen Stopp in Aachen. Nach einer Stärkung mit selbstgemachten Burgern, führte uns unsere Saxophonistin und gebürtige Aachenerin Carmen durch ihre wunderschöne Heimatstadt. Wir hörten eine Menge spannender Aachener Sagen und Geschichten, zum Beispiel die bekannteste mit der Erbauung des Aachener Doms und dem Teufel. Aber auch andere wie z.B. die Sage vom Bahkauv (Bachkalb), die Geschichte der Erfindung der Aachener Printen und dem Teufel oder die Erzählung der Entstehung des Lusbergs (und dem Teufel). Nach der ungefähr einstündigen Stadtführung war noch genug Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Jeden zog es woanders hin; manche der Herren in Zigarrengeschäfte, andere in gemütliche Cafés und manch einen auch in den Aachener Dom.
Um halb vier stiegen alle wieder in den Bus und die Reise ging weiter nach Belgien. Auf der Fahrt wurden die Rätsel und Aufgaben, die wir alle am Anfang bekommen hatten, gelöst und wir versuchten herauszufinden, in welchen Gruppen wir waren. Es gab die „blauen Synkopenhelden“, die „roten Transponierkünstler“, die „grünen Notensystemversteher“ und die „orangegelben Pausenkönner“. Um herauszufinden, wer mit wem in welcher Gruppe war, musste man die Puzzleteile, die wir bekommen hatten, zusammensetzten.
Die Fahrt dauerte ungefähr eine Stunde. Endlich in Belgien angekommen, wurde der Bus ausgeladen und wir bezogen unsere Zimmer, in die wir vorher eingeteilt worden waren. Wir hatten kaum Zeit, alles auszupacken und die Betten zu beziehen, denn die erste Probe in Belgien begann schon circa eine Dreiviertelstunde nach der Ankunft.
Wir versammelten uns in einem großen Gemeinschaftsraum und bauten unsere Instrumente und Notenständer auf. An diesem Abend spielten wir „Lord of the rings“, „Moana“ und „Toto“.
Nach der Probe gab es ein üppiges Abendessen mit Salaten und Gegrilltem im Speiseraum, welches das Küchenteam während unser Probe vorbereitet hatte. Nach dem Essen spielten wir in unseren Gruppen noch ein Krimispiel. Das war sehr spannend und schwierig, aber am Ende schaffte es jede Gruppe, den Fall zu lösen.
Danach spielten einige noch Gesellschaftsspiele, andere unterhielten sich an der Bar und manche sangen zu der laufenden Musik.
Probe, Lüttich-Stadtrallye & Feiern
Etwa 15 Musiker*innen waren am Morgen so motiviert und besuchten die Yoga-Stunde von Katja. Danach wurde sehr lecker gefrühstückt.
Als alle das Frühstück beendet hatten, begannen wir mit einer weiteren Probe, es wurde zum Beispiel das Stück „Wellerman“ geprobt. Gegen Mittag sind wir mit dem Bus nach Lüttich gefahren, um dort in unseren vier Gruppen eine Stadtrallye zu machen. Es wurden viele Fotos geschossen, Rätsel gelöst und typische belgische Waffeln gegessen. Zwei Gruppen sind sogar die Montagne de Bueren, eine Treppe mit 374 Stufen, hochgelaufen. Die Anstrengungen hatten sich für den Ausblick auf die Stadt definitiv gelohnt.
Gegen Abend trafen wir uns alle wieder, um in einem Restaurant mit Dreigänge-Menü den Abend in Lüttich ausklingen zu lassen. Nach dem Essen sind wir mit dem Bus zurück zur Unterkunft gefahren. Ein paar wenige Musiker*innen wollten unbedingt noch Musik spielen, sodass am Ende alle wieder im Probenraum saßen und das Stück „Pirates of the Caribbean“ spielten. Es sollte noch eine lange Nacht mit Singen, Tanzen, und ausgelassenem Feiern werden.
Beatbox-Workshop mit Uruz
Der Sonntag startete, nach einer für den/die ein/en oder andere/n etwas kurzen Nacht, der Tag um 8:00 Uhr mit einer wohltuenden Yogasession, die wieder von unserer Schlagzeugerin Katja geführt wurde. Darauf ging es gut gedehnt zum Frühstücksbüffet, wo wir uns die Bäuche vollschlagen konnten. Dabei hat uns Lothar verkündet, was für den Tag ansteht. Dann fanden wir uns alle draußen zusammen, um unser Können in Sachen Beatboxen zu beweisen.
Dort hat uns der belgische Beatboxer Uruz einen Workshop angeboten. Wouter „Uruz“ Konings ist belgischer Vizemeister im Beatboxing. Uruz kam mit der Kunst des Beatboxens zum ersten Mal um die Jahrtausendwende in Berührung. Schnell wurden Veranstalter von großen internationalen Battles auf ihn aufmerksam. Seit 2014 gehören Performen, Produzieren, Unterrichten, Battlen und gemeinsam mit anderen Künstlern über den Tellerrand blicken zu seiner Mission.
Zunächst brachte er uns die Grundlagen bei, während er uns mit jeder Menge „entertaining“ Fähigkeiten zum Lachen bringen konnte. Darauf kamen auch schon die Battles, in denen sich die mehr oder weniger guten Beatboxer von uns ein Battle geliefert haben. Natürlich durften auch Künstlernamen wie „MC Bucket“ oder dem eher ungewollten „Not yet“, welches durch familiäre Beziehungen innerhalb des MVDs dann später zu „Not yet Mum“ und „Not yet mum brother“ wurde, nicht fehlen.
Nach den Battles und einer Runde mit einer Loop-Station spielten wir alle zusammen das Lied „Toto“ und ,,Pirates of Carribean“, bei denen Uruz uns mit seinem fantastischen Beatboxen begleiten durfte. Danach haben wir Uruz ein kleines Konzert gegeben, bei dem wir ,,Moana“ und einen Marsch aus unserer Heimat spielten. Lieber Uruz, wir hoffen, dass wir dich nochmal wieder treffen dürfen!
Busfahrt & Heimkommen
Gegen 14 Uhr aßen wir eine Kleinigkeit, räumten die Unterkunft auf, säuberten die Räume und stiegen dann gemeinsam in den Bus nach Hause. Auf der Fahrt wurden die gesammelten Punkte der vier Teams ausgerechnet, die unter anderem durch Rätsel, einen Imagefilm und durch die Krimispiele und die Stadtrallye gesammelt werden konnten. Eines der Aufgaben war eine Geschichte schreiben in dieser bestimmte Worte drin vor kommen mussten. Diese spannenden Geschichten wurden dann von Lothar und Claudia vorgetragen. Gewonnen haben Team Orange und Team Grün, die vor allem mit ihren Geschichten sehr punkten konnten.
Angekommen in Agathaberg stiegen wir alle, der ein oder andere etwas übermüdet, aus dem Bus um endlich wieder die frische Luft des bergischen Landes einzuatmen und sich mit seinem Gepäckstück in der Hand auf den Weg nach Hause zu machen.
Es war ein sehr schönes Wochenende mit sehr viel Spaß und wir alle freuen uns schon auf den nächsten Ausflug!